Shaun Tan: Der rote Baum

“Manchmal beginnt der Tag ohne Aussicht auf etwas Schönes … und es wird nur noch schlimmer”. Starke Emotionen in Bildern und Worten – ein Buch zum Versinken und Wieder-Auftauchen.

Das Buch …
“Manchmal beginnt der Tag ohne Aussicht auf etwas Schönes … und es wird nur noch schlimmer” – so erzählt Shaun Tan von einem Mädchen, das am Morgen in seinem Zimmer erwacht und dessen Tag nicht in fröhlicher Heiterkeit, sondern mit bedrückender Last beginnt.
Shaun Tan erzählt weiter, wie der Tag seinen Lauf nimmt. Auf jeder Seite steht das emotionale Erleben des Mädchens im Zentrum, das in sehr knappen Worten und ausdrucksstarken Bildern gezeigt wird. Dabei geht es um Emotionen, von denen sonst in Bilderbüchern eher selten erzählt wird. Es geht um das “Nicht-Verstanden-Werden”, um Orientierungslosigkeit, um Alleinsein und Warten, um die irritierende Frage, wer ich bin und für mich oder andere sein will. Durch die vielschichtigen Bilder ist es auf jeder Seite möglich, in die jeweilige Gefühlslage des Mädchens einzutauchen und mit ihr auf eine Reise zu gehen.
Auf den letzten beiden Seiten wendet Shaun Tan die Geschichte. Er erzählt, wie etwas Hoffnungsvolles in das Erleben des Mädchens eintritt. Sie kehrt in das Zimmer des Anfangs zurück und begegnet einer zarten Pflanze, die auf der letzten Seite zu einem leuchtenden roten Baum gewachsen ist.

… und warum es gute Impulse für den Übergang gibt

Kinder erleben gerade in Situationen, die von Veränderungen geprägt sind, oft sehr unterschiedliche und starke Gefühle. In der Begleitung der Kinder ist es wichtig, dass sie darin unterstützt werden, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und sie zur Sprache zu bringen. Dadurch können sie in ihrer emotionalen Entwicklung gestärkt werden.
Die ausdrucksstarken Bilder und Texte Shaun Tans bieten eine Gelegenheit, sich sowohl in die Empfindungen des Mädchens einzufühlen als auch das eigene Erleben in Worte zu fassen.
Das Buch erzählt auch von einer Hoffnung, die sich trotz aller Bedrohungen und Widrigkeiten Bahn bricht. Das kann Anlass bieten, mit den Kindern nach eigenen Hoffnungserfahrungen und -bildern zu fragen.
Die herausragenden Bilder Shaun Tans können auch ein kreatives Gestalten der Kinder begleiten und unterstützen. Die Kinder könnten beispielsweise Bilder und Collagen zu eigenen Gefühlen gestalten.

Das Buch “Der rote Baum” von Shaun Tan, das unter anderem für den katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert wurde, ist im Carlsen Verlag erschienen.

 

Die eliport-Schultüte ist da!

Das Evangelische Literaturportal hat eine “Schultüte” zur Einschulung entwickelt und bestückt. Die Schultüte verfolgt zwei Ziele: Sie soll Lust am Lesen wecken und die Kinder und ihre Familien im Übergang von der Kita in die Schule begleiten.

Die Tüte entält das Kinderbuch “Halte zu mir guter Gott”. Zu dem bekannten Lied von Rolf Krenzer hat Katja Gehrmann anregende und einfühlsame Bilder gezeichnet. Darüber hinaus liegen eine CD und eine Elternbroschüre in der Tüte. Die Broschüre soll Eltern in der Situation des Übergangs begleiten und ihnen stärkende Impulse für ihre Begleitung der Kinder ermöglichen.




Die Eliport-Schultüte ist zum Verschenken gedacht!
Sie kann von Kindertagesstätten, Gemeinden und Grundschulen zu einem sehr günstigen Preis hier bestellt werden.

Auf der Internetseite des Projekts “Lesen in Gottes Welt” sind darüber hinaus Materialien zur Arbeit mit der Eliport-Schultüte zum download verfügbar.


Gut behütet – Mit der Geschichte von Schnuddel in die Schule starten

In den Kindertagesstätten steht die Verabschiedung der künftigen Schulkinder in diesen Tagen kurz bevor. Gerade die vergangenen Monate waren für die “Großen” in der Kita vermutlich besonders, denn alles richtet sich auf den neuen Abschnitt aus, der nach den Sommerferien beginnen wird.
Die Verabschiedung aus der Kita wird in den Einrichtungen besonders gefeiert, sei es mit einem Zuckertütenfest oder anderen Höhepunkten. Für die Einrichtungen in konfessioneller Trägerschaft gehört auch oft eine Andacht oder ein Gottesdienst dazu. Die Kinder mit dem Segen zu verabschieden ist vielen Einrichtungen ein besonderes Anliegen.
Eine Andacht zum Abschied aus dem Kindergarten und zum Start in die Schule zu gestalten – im Idealfall geschieht dies in der Zusammenarbeit von pädagogischen Fachkräften der Kita, Haupt- oder Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde und Lehrenden der Grundschule – stellt gerade in Mitteldeutschland eine Herausforderung dar. Viele Familien haben kaum Zugang zu Formen der Andacht, einer kirchlichen oder religiösen Sprache. „Segen“ ist womöglich ein befremdliches Wort. „Segnen“ und „Gesegnet werden“ sind fremde und nicht mit eigenen Erfahrungen unterlegte zeichenhafte Handlungen.

In Fortbildungen mit Erzieherinnen und Erziehern entstand die Idee, in einer solchen Andacht zum Abschied und Neuanfang eine Geschichte von Janosch zu erzählen, die in einfachen und phantasievollen Worten von Schutz, Be“hütung“ und Bewahrung spricht. Es ist die Geschichte von Schnuddel, die so beginnt:

“Schnuddel braucht dringend einen Hut. Schnuddel sagt: „Ich brauche einen Hut, damit er mich behütet. Hut – Hüte – behütet. So kann man es schon hören, wie er mich behütet. Wenn es also vom Himmel aus der großen Gießkanne regnet, setze ich meinen Hut auf – und werde nicht nass. Weil ich mich unter dem Hut befinde. Ich gehe im Regen herum, das Wasser plätschert auf meinen Hut und ich werde nicht nass, denn durch meinen Hut geht kein Wasser. Weil er mich behütet.
Dafür brauche ich meinen Hut.“


Die Geschichte von Schnuddel kann mit Bildern erzählt oder auch in einem Anspiel dargestellt werden. Die Segnung der Kinder kann dann ebenfalls auf das Symbol des Hutes bezogen werden.

Ideen für Texte und Gebete finden sich hier:




zum Download